Im Licht der
Geschichte (Orts- und
Pfarrchronik) Ein
geschichtlich belegtes Jahr der Ortsgründung ist nicht vorhanden. Man
kann aber annehmen, dass bereits in ältesten Zeiten Siedlungen in der näheren
Umgebung waren, nachdem neueste Luftbildaufnahmen Wallanlagen aus der
Jungsteinzeit (6000-2000 v. Chr.) zu Tage brachten. Wahrscheinlich kann davon
ausgegangen werden, dass der Ortsgründung die Klostergründung vorausgegangen
ist. Engelbrechtsmünster wird vom Abt Werner von Weltenburg (im 18.
Jahrhundert) als eine Gründung der Schüler des heiligen Kolumban zu Beginn des
6. Jahrhunderts betrachtet. Auch
Fastlinger legt dies nahe, da die Patrone Paul im Moos (1807 abgerissen), Hl.
Kreuz (Engelbrechtsmünster), Sankt Martin (Rockolding), Johannes der Täufer
(Ilmendorf), Nikolaus (Schillwitzhausen) ein Kolumbanerkloster annehmen lassen. Dieses
Kolumbanerkloster war wahscheinlich wie Weltenburg und Münchsmünster eine
Tochtergründung von Sankt Georg – später Sankt Emmeran – in Regensburg. Diesem
Kloster hier sei eine große Bedeutung für die Missionierung des Landes zugeschrieben
worden. Wahrscheinlich ist um 650 der hl. Emmeran auch in diese Gegend und in
dies Klösterlein gekommen, denn er sollte ja nach dem Willen des Herzogs den
Klöstern vorstehen. Wer
war der hl. Kolumban? Ein irischer Mönch. Von Irland und England aus wurden die deutschen Stämme zum großen Teil christianisiert. Der hl. Fridolin +538, einer der ersten Glaubensboten bei den Alemannen (Schwaben) war ein Irländer, Kilian, der Apostel der Franken + 689 kam aus Irland, aus England kamen der erste Bischof von Würzburg, der hl. Burkhard (741-752), der erste Bischof von Eichstätt, der hl. Willibald (745-781), ebenso die hl. Walburga, Lioba, Thekla und viele andere. Im
Jahre 585 zog Kolumban mit 12 Genossen nach Frankreich, wo er in den
Vogesen 3 Klöster gründete, für die er eine eigene Regel schrieb. Als er den
König Theoderich II. wegen eines unsittlichen Verhältnisses zur Rede stellte,
traf ihn die Verbannung. Er zog mit einigen seiner Schüler den Rhein hinauf in
die Gegend von Zürich, dann kam er in die Nähe von Bregenz am Bodensee, wo er
den Grund legte zu einem heute noch angesehenen Kloster. Die Rache seines
Feindes Theoderich verfolgte ihn auch hier, so floh er im Jahre 613 über die
Alpen nach Oberitalien, wo er das Kloster Bobbio in den Apeninnen gründete, das
der Kirche später im Abte Gerbert einen Papst schenkte: Sylvester II.
(999-1003), den ersten französischen Papst, zuvor Abt in Bobbio, dann Bischof
in Reims und Bischof von Ravenna – er war gleichzeitig Lehrer des Kaisers Otto
III:, Kolumbans Schüler. Der
hl. Gallus blieb in der Schweiz und gründete um 600 die berühmte Abtei St.
Gallen, ein anderer Schüler, der hl. Magnus, das Kloster Füssen, ein anderer
Schüler, Theodor, das Kloster Kempten. Es
ist sehr interessant, wie genau auf den Kirchensprengel Engelbrechtsmünster die
Beschreibung passt, welche Fastlinger von den irischen (kolumbanischen) Klosteranlagen
macht: 1.
„Der Mittelpunkt einer solchen Niederlassung, die Abtkirche, ist beständig den
Apostelfürsten geweiht.“ – Wir hatten hier auch eine Kirche, geweiht einem der
Apostelfürsten, dem hl. Paulus, man sagt, früher auch dem hl. Petrus. Im Jahre
1803 wurde diese Kirche durch Pfr. Bucher niedergerissen. 1926 schrieb der
bischöfl. geistl. Rat Sigl, man könne noch in der Mitte der Paulswiesen –
jetzige Fl. Nr. 1063 und 1064 – an dem spärlichen Graswuchs deutlich den Platz
erkennen, wo diese Kirche gestanden habe, auch der Grundriss der Umfassungsmauern
sei noch zu erkennen gewesen. Dass diese Kirche keine gewöhnliche Landkirche
war, zeugt davon das jetzt in der Pfarrkirche zu Engelbrechtsmünster an der
rechten Seitenwand hinter der Kanzel angebrachte Steinrelief „Pauli Bekehrung
und Pauli Enthauptung“, aus dem 13. Jhdt. stammend, welches vordem die Kirche
von Sankt Paul im Moos zierte. 2.
„Eigentümlich für solche irischen Niederlassungen ist“ nach Fastlinger „das
Kreuzpatrozinium“ – das sich hier in Engelbrechtsmünster vorfindet. Sieben Minuten
von der ehemaligen Sankt Paulskirche entfernt, steht die altehrwürdige, dem hl.
Kreuz geweihte Pfarrkirche, die in ihrem jetzigen Presbyterium und mit ihrem
massiven Turme um 1400 entstanden sein soll. 3.
„Die Mönche wohnten nicht beisammen, sondern auf einzelne Stationen – cellae -
verstreut.“ – Vielleicht waren solche Einzelstationen Zell, Oberzell,
Kleinmünster (früherer Ortsteil von Engelbrechtsmünster). Das darf angenommen
werden, denn die Pfarrei Engelbrechtsmünster war ehedem sehr groß und
ausgedehnt. 4.
„Die Kirchen, wo die Iren ihre Knechte ansiedelten, waren dem hl. Nikolaus
geweiht“, bemerkt Fastlinger. Ganz in der Nähe der ehemaligen Paulskirche –
etwa 500 m entfernt – liegt das dem hl. Nikolaus geweihte Kirchlein von
Schillwitzhausen. 5.
„Das Patronat der Laienkirche, die zugleich Taufkirche ist, hatte immer
Johannes der Täufer“, so Fastlinger, Taufkirche wird in alter Zeit die Kirche
von Ilmdendorf genannt. Sie ist zwar nicht dem Johannes dem Täufer geweiht,
aber es ist dort eine alte, auffallende Statue des hl. Johannes auf dem
Hochaltar. Diese Kirche reicht in ihrem Alter bis in die romanische Zeit zurück,
wie die guterhaltene Apsis nach außen hin zeigt. Das Patrozinium des hl.
Laurentius lässt vermuten, dass ihre Entstehungszeit bis in die römische oder
nachrömische Zeit zurückreichen dürfte. 6.
„Diese Niederlassungen waren angewiesen auf den Nachschub von Kräften aus der
Heimat über Frankreich. Daher waren diese Mönche auch Vertreter des fränkischen
Martinskultes.“ Ein solches Patrozinium finden wir in der Nebenkirche von Ilmendorf,
in der dem hl. Martin geweihten Kirche von Rockolding. Wenn auch das Kloster Engelbrechtsmünster schon seit Jahrhunderten spurlos verschwunden ist bis auf den Namen „münster“ von monasterium = Kloster, früher sprach man auch von Großmünster und Kleinmünster, den beiden Orsteilen von Engelbrechtsmünster, so sind nach Fastlinger außerdem noch 3 Anhaltspunkte gegeben, die uns an das Bestehen eines Klosters erinnern: a)
Der im Norden von Engelbrechtsmünster gelegene Höhenzug „Weinberg“. Er weist
hin auf eine klösterliche Ansiedlung. Die Mönche legten gerne Weinberge an zu
Gewinnung des Messweines. b)
Die Ortschaft Lindach – früher auch Lindenau – weist hin auf die Bienenzucht
des Klosters zur Beschaffung des Kerzenwachses für die Kirche und für das Kloster. c)
Die Straßberger Weiher weisen auf die von den Klöstern vielfach eingeführte
Fischzucht hin, übrigens war auch zwischen Schillwitzhausen und Schillwitzried
früher auch ein großer Weiher. Diese
Hinweise zeugen gleichzeitig von der großen Kulturarbeit der Klöster. Das Kloster
an der Ilm
Bisch.
Geistl. Rat Josef Sigl schreibt in Nr. 16 v. 20. Jan. 1926 „um Ilm und Donau“
(Beilage zum Geisenfelder Wochenblatt): Ein
alter Seelsorgerposten hat wohl schon um 600 hier bestanden. (Hierbei handelt
es sich wohl um die o.a. Gründung durch Kolumbanermönche !?). Wenn auch die
Geschichte uns keine Namen aus dieser Vorzeit überliefert hat, so erscheint
später als geschichtlich beglaubigter Seelsorger ein Benediktinermönch
und adeliger Großgrundbesitzer Sigfried, der schon um das Jahr 815
daranging, das baufällige Kolumbanerklösterlein großartiger umzubauen und mit
Hilfe seiner hier ansässigen Eltern (also muss hier schon länger eine
Siedlung bestanden haben – Großgrundbesitzer!!) und sonstiger Verwandten reich
zu dotieren. Der
Vater dieses Sigfried heißt nach M. Trost, jenem ehrwürdigen Dechantpfarrer von
Ainau, dem emsigen Erforscher dieser Gegend Amalprecht, während Fr. X.
Mayer in seiner Topographie des Bistumsterritoriums Regensburg als Vater des
Sigfried Engilberth nennt. die Namen dieses Pfarrdorfes Amalprechtsmünster,
Amalbretistorfmünster, heute Engelbrechtsmünster leiten sich wohl
von daher ab. Nach Janner (Gesch. der Bischöfe v. Regensburg) übergab nun
Sigfried im Jahre 820 dieses Ilmkloster St. Paul im Moos samt seinen ausgebreiteten
Erbgütern laut Urkunde vom 2. Dezember 820 dem Hauptkloster Sankt Emmeran in
Regensburg unter der Bedingung, dass er zeitlebens als Abt des Ilmklosters
(Monasterium Ilmae) sich die Nutznießung vorbehielt. Das wurde ihm gewährt. Nur
etwas über Jahresfrist regierte er das Ilmkloster, da ihn der tatkräftige
Abtbischof von Regensburg, der zur Wahrung des Bistums Regensburg viele große
Reisen machen musste und deshalb als Abt viele Zeit vom Kloster St. Emmeran
abwesend war, als Abbas secundarius, d.h. als Abstellvertreter nach Sankt
Emmeran berief. Zum erblichen Besitz des Abtes Sigfried gehörten neben Dorf und
Kirche und zahlreichen Hörigen (Leibeigenen) zu Hlutirinbach
(Niederlauterbach-Oberlauterbach) mit der Andreaskirche und vielen Gütern –
nach einer Schenkungsurkunde vom 8.2.821 soll Abt Sigfried in Niederlauterbach
geboren und aufgewachsen sein. Niederlauterbach wurde damit eine Propstei von
St. Emmeran und blieb dies auch bis zu Säkularisation 1803. Weiter gehörten zum
Besitz die Kirche zu Bevihuson (Pöbenhausen), das Dorf Ilmae vicus
(Ilmendorf) mit Kirche, das Dorf Rodgeltinga (Rockolding) mit Kirche,
Häuser und Eigenbauten in Tomalingum (Demling), das Dorf Hittinhoven (Hitzhofen), das Dorf Westinsteri
(Westenhausen bei Ernsgaden), das Dorf Phaldorf (Pfahldorf bei
Kipfenberg) und Suabelwis (Schwabelweis bei Regensburg). Zwischen Abt Sigfried und Bischof Baturich wurde in obiger Urkunde vereinbart, dass nach Sigfrieds Tod eventuell einer seiner Anverwandten oder ein anderes Mitglied des Klosters dem Ilmkloster als Abt vorstehen solle, jedoch gehöre es mit allem Zubehör in die Unterwürfigkeit des Bischofs und des Emmeransklosters und habe denselben die schuldigen Dienste zu leisten. Würde der Bischof in Sigfrieds Kloster keinen Tauglichen für die Abtwürde finden, so möge er aus Emmeram einen Magister bestellen. Diakon Ellenhard fungierte als Notar. Hundt
berichtet, dass Sigfried in St. Emmeram 7 Jahre, 9 Monate und 13 Tage regierte
und im Jahre 830 starb. Mit dem aus dem Kloster St. Emmeram beorderten
Magister, der sowohl Kloster als auch Seelsorge leitete, wurde St. Paul im Moos
ein Commende-, d. i. Tafelkloster der Abtbischöfe in Regensburg, und die
Seelsorge ruhte in der ganzen Folgezeit in den Händen der Mönche dieses
Ilmklosters. Das anzunehmen liegt nahe. Schon
im Jahre 954/955 (911?) fiel dieses Kloster bei den Ungarneinfällen den Flammen
anheim und erstand mit seinem Namen und seinen Bewohnern nicht mehr. Wohl aber
muss von frommen Bewohnern die Kirche Sankt Paul im Moos neu erbaut worden
sein, denn sonst könnte ja das Relief aus dieser Kirche in die Pfarrkirche
übertragen worden sein. Die Existenz einer Kirche Sankt Paul im Moos ist auch
auf verschiedenen Landkarten und Landschaftsbeschreibungen (Appian usw.)
nachgewiesen. Im Staatsarchiv München ist eine dieser Landkarten (mit der
abgebildeten Kirche Sankt Paul im Moos zu besichtigen). Nach der
Zerstörung des Klosters
In
der eingangs zitierten Pfarrchronik heißt es über diese Zeit: In
der Folgezeit gestalteten sich die Lebensverhältnisse der Großen des Landes
gegenüber dem König immer lockerer. Um aber die Macht dieser ihrer Versallen
mehr einzuengen, griffen die Könige zu den Mitteln, sie aus ihren Dominien und
Verbindungen zu versetzten (siehe die Personalpolitik Ottos des Großen!). Daher
finden wir einen Edlen Welfo aus seiner ursprünglichen Heimat im Kelsgau
an die Donau verpflanzt: Westinsteri (Westenhausen) mit dem Schiffshafen
Möhringen (Mering) und dem Moos an der Ilm sind von 1051 bis 1061 in
dessen Besitz. Der Sitz Westinsteri, eine turmartige Burg auf dem jetzigen
Kirchhofplatze, um 800 angelegt, 954/55 teilweise zerstört, 1051 von Welfo neu
aufgeführt, von 1087 dem Verfall überlassen und um 1400 in eine Kapelle
umgewandelt, blieb in einem zusammengehörigen Verhältnisse mit Engelbrechtsmünster
bis 1827. Engelbrechtsmünster als Hofmark Nach
dem Tode des letzten Schillwatzen muss Engelbrechtsmünster in ein
Abhängigkeitsverhältnis zu einem Edlen gekommen sein, denn wir hören auf einmal
von einer Hofmark. In den Sammlungen des histor. Vereins für Oberbayern ist
unter dem Geschlecht der „Schenk“ auch der Schenk von Angelbrechtsmünster
aufgeführt unter Nr. 365. Diese werden zu den wichtigsten Adeligen in der Abensberger
Grafschaft gezählt. Nach
Freyberg Cod. Ernsdorf 232 wird 1170 Heinricht und Adelberg von Amelbrechtsmünster
genannt. 1211 Gebhard de Minister (monc. Boi XIV 232). 1282
Die Schenke von Engelbrechtsmünster Friedrich und Gebhard. Zu
einer Hofmark gehörten alle Grundstücke und Gebäudlichkeiten, die als Zubehör
zu einem adeligen Sitz angesehen werden. Ihre Bebauung und Nutzniesung ist aber
gegen gewisse Abgaben und Zinsen an andere als den Besitzer übergegangen. Die Besitzer
der Hofmarken, die Hofmarksherren, übten Verwaltung, Erhebung der Gefälle und
niedere Gerichtsbarkeit aus. Die
Hofmarksgebäude von Engelbrechtsmünster umfassten den Spenger- und
Lochbauernhof, sowie den Platz, auf welchem jetzt das Lehrerwohnhaus samt
Schulgarten stehen. Das erscheint nicht zufällig so, denn schon unter Abt
Sigfried wird dessen Sitz im heutigen Lehrergrundstück (der alten Schule)
genannt. Die Hofmark unterstand dem Pflegeamt Vohburg, dort wurde der
Lochbauernhof auch als halber Spengerhof bezeichnet. Zum Pflegeamt Vohburg
gehörten die Ortschaften Angelbrechtsmünster, Ried (Schillwitzried),
Schilbatzhausen, Ilmendorf, Pirkenhart (vielleicht war damit Einberg, welches
am Pirkenhart, einem Wiesenstrich zwischen Einberg, Ilmendorf und dem Bahnhof
Vohburg liegt, gemeint), Rockolding, Ursingen (Irsching), Knodorf, Niederwöhrd,
Wackerstein mit Mitterwöhrd, Griesham usw. Das
Pflegeamt unterstand seit 1204 den Wittelsbachern. Vorher gehörte es den
Markgrafen von Vohburg und Cham, deren Hauptlinie 1209 mit Markgraf Berthold,
dem Schwager Herzog Ludwigs des Kehlheimers ausstarb. Die Nebenlinie der Vohburger
bekleidete hohe Würden und ehrenvolle Ämter in Süditalien und ließ daher das
Pflegeamt Vohburg fahren. Umfang der Pfarrei im Jahre 1827 Nach
den pfarramtlichen Aufzeichnungen gehörten 1827 zur Pfarrei: Das
Gotteshaus (Pfarrkirche) in Engelbrechtsmünster mit Engelbrechtsmünster,
Schillwitzried, Schillwitzhausen, Schafhof, Strassberg und Lindach und 8 Nebenkirchen.. a)
in Schillwitzhausen dem hl. Nikolaus geweiht. b)
in Ilmendorf dem hl. Laurentius geweiht, 820 erbaut c)
in Rockolding dem hl. Martin geweiht, um 800 erbaut, im 16. Jhdt. erweitert d)
in Aiglsbach – S. Leonhard – erbaut im Mittelalter – heute selbstständig e)
in Gasseltshausen – der seligsten Jungfrau Maria geweiht – doppelstöckig f)
in Pöbenhausen – hl. Martin – früher wahrscheinlich Törringscher Besitz g)
in Oberpindhart – hl. Stephanus – seit 1513 bei Engelbrechtsmünster – h)
in Unterpindhart – Kirche 1884 erbaut – bis 1827 von Engelbrechtsmünster aus
versorgt – seither selbstständiges Benefizium Früher
gehörten dazu noch Ernsgaden und Westenhausen, zeitenweise wurde auch die
Pfarrei Ainau von hier aus mit versorgt. Die Pfarrei Engelbrechtsmünster war
die zweitgrößte im Bistum und eine der am höchsten dotierten Pfarreien, sie
unterstand dem Domprobst in Regensburg und wurde auch von dort besetzt. Nicht
immer waren die Pfarrherren hier ansässig, wohl aber stets mehrer Kapläne und
ein Pfarrverweser – die Pfarrherren kassierten aber sehr wohl die hohen
Einkünfte aus der Pfarrei. Weitere urkundliche Erwähnungen 1159-1160 übergibt Sigehardus, Pfarrer von
Niederlauterbach, ein Gut in Amelbrethesmünster an Kl. St. Emmeram in Regensburg 1180-1183 Wernherus de Scilwazhusen
(Schillwitzhausen Pf. Engelmünster), dessen Sohn „de Amelbretistorfmünster“
– 12. jhE Ortsadel: Fridericus pincerna de Amelprehtesmünster – 12.
jh cop 1281 „Otto de Mvenster – 1224 „Gumpoldus plebanus de Amelbrechtesmunster
– 1267 Schenkung eines Hofes „in Amelbrehtesmvnster“ an Kl.
Münchsmünster. 1303 „hof ze Amelbrehtsmvnster“,
Besitz von Kl. Münchsmünster. – 1330 Grundbesitz von Kl Indersdorf in Amelbrechtesmünster
– 1336 hat auch Kl St. Emmeram in Regensburg Besitz in Amelbrechtzmünster
– 1403 Amelbrehtsmünster – 1442 „Angelprechtsmünster daz dorf ist
JörgenSchilbazen halbs vnd halbs Hannsen Hintzenhawsers“ – 1457 Münster-
1468 hat hier auch das Domkapitel in Bamberg Besitz. – 1526 Angelbrechtzmünster,
Pfarrei zum hl. Kreuz (Bistum Regensburg). – 1582 Angelbrechtsmünster, Dorf mit Kirche am „Kolbmpach“ – 1586 Enngelbrechtzmünster,
Dorf, Pfarrhof, Sedelhof geteilt, Taferne „mit holcz geschlossen undt ziegeln
deckht ... des pfarrers weingarten...“ – 1611 Engelbrechtzmünster – 1620
Grossenmünster (vgl Münster Klein- 204a) – 1669 Angelprechts Monasterium. – 1819 Engelbrechtsmünster, Dorf, 41
Hsr, Pfarrkirche, Wirtshaus und Mühle. Dorf des Amal-preht, der auch
das Kloster gründete.l Ursprünglich bestanden also zwei Siedlungen. Vielleicht
ist Amalpreht personengleich mit Amalperht, der 828 Besitz zu Otolfesberc, dem
heutigen Riedhof im nahen Sünzhausen an Hochstift Freising> ng wie bei
Angelbruck (LK Ebergsberg) schenkt. Eindeutung des PN Engelbrecht, infolge
Entgleichung von mb. < *Amal(gers)bruck. Im flachgedeckten Langhaus der Pfarrkirche sind
vielleicht noch romanische Reste erhalten. Zur Wortgeschichte von „Münster“ s.
Münchsmünster. Ma minsds, statt Engelbrechtsmünster dürfte schon frühzeitig im
Volksmund üblich gewesen sein.: 1628 wird im benachbarten Schillwitzried, „Wolf
Lux von Minster“ aufgeführt. Auch der Ortsadel dürfte durch Weglassung des
Vorspanns seinen Namen vereinfacht haben. 1408 clainen Münster
– 1486 Klain Angelprechtzminster – 1494 Clain Münnster. Wohl erst in jüngerer Zeit
entstandene, heute mit Engelbrechtsmünster verbundene Ausbausiedlung;
ursprünglich dreiteiliges Kompositum (Beleg 1486) mit unterscheidendem Vorspann
„klein-„ 1620 wird Engelbrechtsmünster im Gegensatz dazu
„Grossenmünster“bezeichnet. Mit Entschließung der Regierung von Oberbayern vom
7.4.1961 wurde der Name des Gemeindeteils Kleinmünster aufgehoben. Ödenhof, abgegangen bei Engelbrechtsmünster.
1583 „ufm Ödenhof
neben Ostermayer...am Ödenhoff ain egartten neben pfarrers und dem
Kolmbholtz...“ Flurbeschreibung von Engelbrechtsmünster – 1615 „... geeht ain
felltweg gegen dem Ödenhof dardurch...“ Zu dem öden Hof, zum Adj.öd,
ahd odi, mhd oede, unbebaut, unbewohnt. Die vielen bairischen Öd weisen auf
zeitweise abgegangene Siedlungen meist abseits von größeren Dörfern. Die
Siedlung Ödenhof dürfte bereits vor 1583 verlassen worden sein. Als Flurname
noch jetzt erhalten. Die nachstehenden Angaben stammen aus dem historischen Atlas von Bayern, Landgericht Ingolstadt (1 752).
Schillwitzried: (D, Gde), 24 Anw.: Kastenamt Vohburg fi (Pori), 2 je / (Gribl, Stippl), 1 6 je 1/8 (darunter: Alter Hörl' Berg, Berglmaurer, Gradl, Huber, Jägerbauer, König, Kreitweber, Scheu, Schmauz, Schusterliendl, Vischl, Wastlweber), 1/16; Kl St. Emmeram Regensburg fi (Gehbauer); Freieigen/(Junger Hörl), 2 je 1/16; Gmain: Hüthaus.
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